Robinie oder Scheinakazie
Robinie oder Scheinakazie
(Robinia pseudoacacia)
Die Robinie war Baum des Jahres 2020
Informationen | |
Familie: | Fabaceae (Hülsenfrüchtler) |
Verbreitung: | Nordamerika |
Blüte: | weiße hängende Blütentrauben kurz nach dem Blattaustrieb |
Früchte: | braune Hülsen mit 4 bis 10 Samen / Wintersteher / giftig |
Herbstfärbung: | gelblich |
Symbolik: | Stärke, Schönheit und Nachhaltigkeit |
Pflanzjahr: | ca. 1970 |
Symbolik: |
Beschreibung
Die Robinie wurde nach Jean Robin benannt, dem Hofgärtner der königlichen Gartenanlagen mehrerer französischer Könige. Der Artname „pseudoacacia“ bedeutet Scheinakazie.
Die ersten Robinien kamen um 1630, nach der Kolonisierung Nordamerikas nach Europa. Zunächst hielt man sie für eine Akazienart, daher stammt der Name Scheinakazie. Die Robine sowie die Akazie gehören wegen ihrer gefiederten Blätter, den Dornen und den Hülsenfrüchten zur Familie der Hülsenfrüchtler. Ihre Blüten unterscheiden sich aber erheblich. Die Akazie gehört zu den Mimosen, die Robinie hingegen zu den Schmetterlingsblütlern.
Anfänglich war die Robinie ausschließlich wegen ihrer dekorativen und exotisch wirkenden Erscheinung begehrt. Aufgrund ihrer Eigenschaft, sich auf kargen Böden oder sogar Dünen anzusiedeln, wurde die Robinie im 18. Jahrhundert, als in Mitteleuropa akuter Brennholzmangel herrschte, vermehrt angepflanzt.
Die ungewöhnliche Fähigkeit, sich auf nährstoffarmen Böden anzusiedeln, beruht auf der Symbiose mit Rhizobien oder Knöllchenbakterien. Die Robinie kann mit Hilfe der Knöllchenbakterien Stickstoff aus der Luft binden und diesen dann im Boden anreichern. Auch andere Hülsenfrüchtler haben diese Fähigkeit, darunter etwa Klee und Wicken.
Diese Eigenschaft machte die Robinie zu einer guten „Pionierpflanze“, die sich wie -etwa auch die Birke- auf Bergbaufolgelandschaften und stillgelegten Gleisanlagen durchgesetzt hat. Was für die Robinie eine echte Überlebensstrategie ist, kann aber für die Natur insgesamt auch zur Gefahr werden. Teilweise sollen nährstoffarme Standorte, wie zum Beispiel Kalkmagerrasen, erhalten bleiben, da sich dort seltene, spezialisierte Arten befinden. Siedelt sich die Robinie ungewollt auf einer solchen Fläche an, verdrängt sie die gewünschten Arten. Die Robinie gilt daher als biodiversitätsgefährdende Baumart, die vom Bundesamt für Naturschutz als invasive Baumart eingestuft wird.