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Unna macht sich „Stark gegen Starkregen“

 

Starkregen können zu massiven Überflutungen führen, die besonders in Siedlungsgebieten immense Sach- und Personenschäden anrichten. In der Emscher-Lippe-Region treten sie bereits heute drei bis viermal im Jahr auf. Zwar sind diese Wetterereignisse nur auf einige Quadratkilometer begrenzt, aber dort, wo sie niedergehen, sind sie oft verheerend. Der Auftakt der Kampagne „Stark gegen Starkregen“ fand am 4. September 2014 in Unna statt. Unna, in der Vergangenheit ebenfalls von Starkregen betroffen (u.a. am 26.07.2008 und 23.05.2012), ist die erste Stadt in Deutschland, die den Future Cities Anpassungskompass umgesetzt und sich aktiv an der Kampagne „Stark gegen Starkregen“ beteiligt hat.

Zusammen haben Experten aus Unna und vom Lippeverband den Anpassungskompass angewendet, eine detaillierte Risikoanalyse aufgrund bestehender Starkregengefahrenkarten (hier geht‘s zur Karte) erstellt und ein breites Maßnahmenpaket zum Schutz vor den Folgen von Starkregen entwickelt.
Karten zu den Unnaer Gebieten, in denen mögliche Überschwemmungen und Risiken analysiert wurden finden Sie hier: Überschwemmungsgebietskarten und Hochwassergefahrenkarten.

An diesem konstruktiven Dialog zwischen Verwaltung, Verbänden und Landwirten werden die Bürger durch die Kampagne „Stark gegen Starkregen“ beteiligt. Plakate und Anzeigen sensibilisierten für das Thema. Auf der Internetseite zum Thema sind praktische Vorschläge zur Umsetzung und Vorbeugung für Grundstückseigentümer, Bauherren und die Menschen Unnas aufgeführt.

Die Kreisstadt Unna beschäftigt sich intensiv mit dem Thema zunehmender Starkregenereignisse infolge des Klimawandels. Verwaltung, Feuerwehr, Stadtwerke, Stadtbetriebe und weitere kommunale Einrichtungen sind auf verschiedene Art und Weise aktiv, um den Problemen zu begegnen.

Nachfolgend ein Überblick über vergangene und aktuelle Maßnahmen:

  • Auswertung der Starkregendaten im Rahmen der Bauleitplanung, bei Baugenehmigungen sowie im Hinblick auf gefährdete Infrastruktureinrichtungen
  • Berücksichtigung der Ergebnisse aus dem Projekt Future Cities bei Umweltverträglichkeitsprüfungen
  • Information und Sensibilisierung der Öffentlichkeit über die Folgen des Klimawandels sowie über notwendige Anpassungsmaßnahmen
  • Berücksichtigung der Anfälligkeiten und Verletztbarkeiten bestimmter Stadtbereiche (Vulnerabilitäten) bei der Planung von Einsätzen der Feuerwehr, der Stadtbetriebe, der Stadtwerke, des Stabes außergewöhnliche Ereignisse oder weiterer Dienststellen der Kreisstadt Unna
  • Erhalt und ökologische Aufwertung von Grünzonen, Biotopen und Waldflächen als Vorsorgebeitrag zur Rückhaltung (Retention) von Starkregen
  • Teilnahme an der jährlichen Gewässerschau des Kreises Unna, u.a. zur Sicherstellung der Abflussleistung von Bachläufen
  • Mitwirkung an der Umsetzung der Landschaftsplanung und des Ausgleichsflächenmanagements mit Maßnahmen der Extensivierung und des Erosionsschutzes
  • Beratung von Bürgerinnen und Bürgern zu Klimaschutz und Klimaanpassung, von der Energieversorgung über Umweltschutz und Verbraucherverhalten bis zur Haus- und Gebäudetechnik.
  • Unterhaltung von 120 km Gewässerläufen im Stadtgebiet mit Sicherstellung der Vorflut
  • Bau und Betrieb von Hochwasserschutzanlagen, z. B. Siddinghausen, Bornekamp oder aktuell im Bimberghof
  • Betrieb und Unterhaltung des knapp 300 km langen öffentlichen Kanalnetzes
  • Betrieb von rund 40 Sonderbauwerken (Pumpwerke, Regenrückhaltebecken, Stauraumkanäle, Regenüberläufe und Regenklärbecken)
  • Kontrolle von rund 85 städtischen Einleitungsstellen in Gewässer
  • Mitwirkung bei der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie der EU
  • Kontinuierliche Verbesserung der „Stadtentwässerung“

 

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