Zum Hauptinhalt springen

Fichte

 

Fichte

(Picea abies) 

Die Fichte war Baum des Jahres 2017

Informationen

 
Familie:Pinaceae (Kieferngewächse)
Verbreitung:Nord- und Mittel- bis Osteuropa
Blütezeit:April bis Mai
Blüte:weibliche Blüte aufrecht, leuchtend purpurfarben / männliche Blüte geschlossen rot / beim Stauben gelb
Zapfen:hängende, zylindrische 10 bis 15 cm lange Zapfen
Symbolik:Hoffnung, Klarheit und Struktur
Pflanzjahr:ca. 1925

 

Beschreibung

Der botanische Gattungsname „Picea“ ist der alte römische Name der Fichte. Der Artname stammt von „abietinus“ ab und bedeutet tannenartig.

Ohne die über Jahrhunderte erfolgte menschliche Einflussnahme, würden unsere Wälder heute aus Laubbäumen bestehen, vorwiegend aus Buchen und Eichen. Tatsächlich dominieren jetzt Nadelgehölze. Die vielschichtige Umgestaltung der Wälder im 18. Jahrhundert wurde ausgelöst durch den immensen Bedarf an Brenn- und Bauholz sowie Holzkohle. Kriegsereignisse und der lukrative Holzexport beschleunigten diesen ökologischen Wandel. 

Vielerorts wurden traditionelle Buchenstandorte mit Fichten bepflanzt. Zunächst war dies als vorübergehende Maßnahme gedacht, um die erschöpften Waldflächen zu regenerieren. Die ursprünglichen Planungen sahen zumeist vor, nach der Erholung wieder zu naturnahen Laubwäldern zurückzukehren. Doch der mit der voranschreitenden Industrialisierung und dem rapiden Wachstum der Städte einhergehende wirtschaftliche Bedarf, ließen diese ökologischen Überlegungen schnell in den Hintergrund treten. Die Folge war die Entwicklung von Fichten-Monokulturen.

Monokulturen sind eine Einladung für Schädlinge und Krankheitserreger. Borkenkäfer und Hallimasch finden in diesen gleichförmigen Beständen ideale Ausbreitungsbedingungen vor. So wurde die Fichte, die einst als wirtschaftlicher Segen galt, zum „Notbaum", der anfällig für Trockenheit, Sturmschäden und Schädlinge ist.

Die Fichte hatte ihre wirtschaftliche Bedeutung nicht nur als Holzlieferantin. Ihr zähflüssiges Harz diente auch als Grundlage für Lacke und Terpentin.

In ihren Nadeln sammelt die Fichte ätherische Öle mit einer bakterienabwehrenden Kraft. Zudem war die Fichte der Hauptlieferant des begehrten Waldhonigs.

Im 19. Jahrhundert eroberte die klassische Fichte als Tannenbaum die Wohnzimmer, um dann in den 1960er Jahren von der Blaufichte abgelöst zu werden. Heute ist der „Lieblingstannenbaum“ die Nordmanntanne.

 

Anregungen, Lob & Kritik