Europäische Lärche

(Larix decidua)

Die Lärche war Baum des Jahres 2012

Beschreibung

Der botanische Gattungsname Larix ist der alte römische Name der Lärche. Der Artname „decidua“ bedeutet laubabwerfend.

Die Lärche ist ein einzigartiger Nadelbaum der Bergregionen. Sie verliert im Herbst ihre Nadeln, ist besonders robust und äußerst frosthart. Sie spielt eine wichtige Rolle als Mischbaumart in Bergwäldern und Buchenwäldern. In Gebirgsregionen leistet sie bedeutenden Lawinenschutz.

Botanisch gilt sie als härtestes und dauerhaftestes Nadelholz. Das Lärchenholz findet daher vielfältige Verwendung in Bau und Handwerk.

Die „Silser Kugeln“ sind ein Naturphänomen aus Lärchennadeln. Im Silsersee in der Schweiz entstehen durch Wind und Wasserbewegung natürliche Kugeln aus Lärchennadeln. Der Wind weht Nadeln ufernaher Bäume in den See, wo sie durch ständiges Rollen Kugeln mit bis zu 20 cm Durchmesser bilden.

Auch in der Heilkunde werden verschiedene Teile der Lärche genutzt. Die Lärchennadeln enthalten ätherische Öle mit entzündungshemmenden Eigenschaften, das Lärchenbalsam hilft bei Erkältungskrankheiten und Atemwegsinfekten und die Lärchenzapfen und -rinde werden in der Naturheilkunde für Aufgüsse und Tinkturen verwendet.

Im Volksglauben der Bergregionen ist die Lärche mehr als nur ein Baum - sie ist ein mystisches Wesen das Schutz und Segen gewährt. Schon im Altertum galt sie als heiliger Baum, in dem wohltätige Waldfeen ihr Zuhause haben.

Die Sage erzählt, dass diese Feen verirrte Wanderer sicher auf den rechten Weg geleiten. Wer unter einer Lärche sein Lager aufschlägt, so glaubte man, dem werden die Waldfeen beistehen. Besonders den Armen verhieß der Volksglaube Glück: Der Geldbeutel sollte niemals leer werden, die Brotkästen würden stets gefüllt bleiben. Als Schutzbaum galt die Lärche als mächtige Abwehr gegen böse Geister.